Personal finden

Der Arbeitsmarkt hat sich zum Arbeitnehmermarkt entwickelt: Jobsuchende und Wechselwillige können sich heute aussuchen, wo und für wen sie arbeiten möchten. Dadurch rücken Themen wie eine strategische Personalplanung und eine hohe Sichtbarkeit als attraktiver Arbeitgeber in allen relevanten Kanälen immer mehr in den Fokus.

Für die Mitarbeitersuche ist es hilfreich, sich über die folgenden Themen Gedanken zu machen:

Personalplanung

Heute schon wissen wen Sie morgen brauchen – keine leichte Aufgabe. Der Blick auf Ihre unternehmerischen Ziele ermöglicht eine vorausschauende und strategische Personalplanung, die zukünftigen Entwicklungen – sowohl im Markt als auch im Betrieb – gewachsen ist und standhält. Verschaffen Sie sich einen Überblick: Über Ihre aktuelle Personalsituation, Ihren zukünftigen Bedarf und die erforderlichen Maßnahmen, um auch mittel- und langfristig personell gut aufgestellt zu sein:

Wie sieht die langfristige Strategie Ihres Betriebes aus?

  • Was wollen wir mit unserem Betrieb erreichen und welche Ziele verfolgen wir?
  • Welche Entwicklungen und Veränderungen sind dabei zu berücksichtigen?
  • Welche Anforderungen ergeben sich daraus für unsere Belegschaft?

Wie setzt sich Ihre Belegschaft heute zusammen (IST)?

Erstellen Sie eine Liste aller Mitarbeiter*innen mit Angaben zu Alter, Qualifikation, Tätigkeit, Stellenumfang, Austrittsdatum. Für eine bessere Übersicht ist es in Betrieben mit verschiedenen Abteilungen oder Aufgabenbereichen hilfreich, diese Übersicht in Jobgruppen (Stellen mit ähnlichen Stellenbeschreibungen, z.B. Monteure, Verwaltung etc.) zusammenzufassen.

Welche Belegschaft benötigen Sie in Zukunft (SOLL)?

Wagen Sie einen Blick in die Zukunft: Ausgehend von Ihren Überlegungen zur Betriebsstrategie können Sie nun einschätzen, wieviel Mitarbeiter*innen mit welchen Kompetenzen Sie zukünftig benötigen.

Wo sehen Sie Handlungsbedarf?

Sie wissen nun, wo Ihre Belegschaft heute steht und zukünftig stehen. Sind Sie für die kommenden 3-5 Jahre gut aufgestellt, oder fehlen Ihnen Mitarbeiter*innen oder ganz bestimmte Kompetenzen? Hilfreich kann hier eine Tabelle mit den IST- und SOLL-Werten sein, um die vorhandenen und benötigten Kompetenzen der Mitarbeiter abzugleichen.

Welche Maßnahmen setzen Sie um?

Mit den Ergebnissen  aus den vorangegangen Fragen können Sie nun Ihre Personalarbeit gezielt  angehen und konkrete Maßnahmen planen. Eine Maßnahme muss dabei nicht immer die Einstellung eines neuen Mitarbeiters sein. Zukünftig benötigtes Knowhow kann z.B. auch durch interne Qualifizierungen aufgebaut werden. Dieses Vorgehen legt auch das Personalplanungstool „Pythia“ zugrunde: ein praktikables und kostenfreies Tool, das besonders auf die Bedarfe von kleinen und mittleren Betrieben entwickelt wurde und kostenfrei nutzbar ist.

Hilfreiche Tipps zur strategischen Personalplanung finden Sie hier:
BMAS INQA Handbuch: Strategische Personalplanung leicht gemacht - Ein Handbuch für kleine und mittelgroße Unternehmen >>

Arbeitgeberattraktivität

Eine hohe Arbeitgeberattraktivität zahlt sich für Sie gleich mehrfach aus:

  • Sie stärken Ihren Betrieb für die Mitarbeitergewinnung.
  • Ihre Belegschaft bleibt Ihnen treu und wirbt für Sie als Arbeitgeber.
  • Laut vieler Studien erhöht sie die Produktivität im Betrieb.

Was macht Sie als Arbeitgeber für Bewerbende und Mitarbeitende attraktiv und wie können Sie Ihre Attraktivität erhöhen? Hier lohnt es sich, die folgenden fünf Handlungsfelder einmal ehrlich unter die Lupe zu nehmen: Wie gut sind Sie hier als Arbeitgeber schon aufgestellt?

Wertschätzende Unternehmenskultur und Mitarbeiterführung

„Jeder dritte Mitarbeitende denkt wegen seines Chefs über eine Kündigung nach“ – so das erschreckende Ergebnis einer Forsa-Umfrage. Aber damit haben Sie als Führungskraft auch eine gute Stellschraube, an der Sie drehen können. Ein gutes Miteinander und eine wertschätzende Kultur können Sie durch die Umsetzung verschiedener Maßnahmen erreichen, z. B. durch

  • Regelmäßige Mitarbeitergespräche und Zielvereinbarungen
  • Förderung und Forderung von Eigenverantwortung
  • Wertschätzende Kommunikation und Regeln des Miteinanders
  • Erhöhung der Identifikation mit dem Unternehmen
  • Gute Arbeitsgestaltung

Finanzielle Anreize

Wenn darüber diskutiert wird, was Menschen im Beruf wirklich antreibt, liest man häufig: „Geld ist nicht alles“. Stimmt. Aber eine faire und angemessene Vergütung bildet die Grundlage für die Zufriedenheit Ihrer Arbeitnehmer*innen. Wenn Sie mit finanziellen Anreizen punkten möchten, können Sie folgende Angebote machen:

  • Eine faire Vergütung
  • Prämien und Sonderzahlungen
  • Zusatzleistungen, geldwerte Vorteile, steuer- und sozialabgabenfreie Gehaltsextras
  • Betriebliche Altersvorsorge
  • Beteiligungsmodelle

Weitere Informationen zu Anreizsystemen finden Sie hier >>

Ein gutes Betriebsklima

In fast jeder Stellenanzeige ist zu lesen: Bei uns erwartet Sie ein gutes Betriebsklima. Oft klingt es wie eine Floskel, aber tatsächlich können Sie als Chef dafür sorgen, dass aus Wunsch Wirklichkeit wird.
Mehr hierzu finden Sie hier >>

Entwicklungsmöglichkeiten und Perspektiven

Sie wünschen sich von Ihren Mitarbeiter*innen, dass Sie langfristig bleiben und an der Entwicklung Ihres Betriebes mitarbeiten? Dann bieten Sie Ihnen Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten an. Mehr Verantwortung, mehr Gestaltungsspielraum, Weiterbildungsmöglichkeiten, ein individueller Karriereplan - es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um im Dialog mit dem Mitarbeiter Perspektiven zu entwickeln. Mehr dazu finden sie hier >>

Vereinbarkeit von Familie und Beruf - Flexible Arbeitszeiten

In vielen familiengeführten Betrieben wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bereits gelebt. Auch wenn es auf den ersten Blick häufig nicht umsetzbar erscheint: Prüfen Sie, ob Sie Arbeitszeiten mit Blick auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen anpassen und flexible Arbeitszeitmodelle einführen können.

Häufig umgesetzte Arbeitszeitmodelle sind

  • Teilzeit
  • Gleitzeit
  • Vertrauensarbeitszeit
  • Arbeitszeitkonten
  • Flexible Schichtarbeit

Eine Übersicht über die gängigsten Arbeitszeitmodelle und deren Anwendung finden Sie hier >>

Gesundheitsförderung

Gesundheit im Betrieb ist ein klarer Wettbewerbsvorteil. Fördern und fordern Sie Ihre Mitarbeitenden, denn ein gesunder Lebens- und Arbeitsstil lohnt sich für alle Beteiligten. Die Motivation steigt und mit ihr die Produktivität, das Unternehmen profitiert durch weniger Fluktuation, ein besseres Betriebsklima - und nicht zuletzt durch Steuererleichterungen. Mehr hierzu finden Sie hier >>

Lassen Sie sich inspirieren von Berichten aus der Praxis, wie es anderen Betrieben gelungen ist für mehr Motivation und Bindung an den Betrieb zu sorgen.
Download
Handwerk Attraktiv | Unternehmensführung im Handwerk (zdh.de) >>

 

Personalmarketing und Rekrutierung

Werben Sie um Ihre Mitarbeiter*innen und potentielle Bewerber*innen mit den Vorteilen, die Sie als Arbeitgeber zu bieten haben – Ihrer Arbeitgebermarke. Je höher Ihre Attraktivität als Arbeitgeber und Ihre Bekanntheit bei Ihrer relevanten Zielgruppe, umso mehr Menschen möchten für Sie arbeiten und bleiben Ihnen treu. Welche Aspekte für eine hohe Arbeitgeberattraktivität mitentscheidend sind, finden Sie hier >>

Um mit Ihrer Arbeitgebermarke zielgerichtet zu werben, ist es gut zu wissen

  • Wer Ihre Zielgruppe ist (wen möchten Sie ansprechen)?
  • Was dieser Gruppe wichtig ist bei der Auswahl ihres Arbeitgebers?
  • Und über welche Kanälen Sie sie erreichen?

Folgende Schritte bilden eine gute Grundlage für ein erfolgreiches Personalmarketing:

Identifizieren Sie Ihre Zielgruppe

Wen möchten Sie für Ihren Betrieb gewinnen und in Ihrem Betrieb halten? Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden benötigt und welche Wünsche hat Ihre Zielgruppe an Sie als Arbeitgeber? Während Sie einen frisch ausgelernten Gesellen eher mit guten Entwicklungsperspektiven und einer sinnstiftenden Tätigkeit überzeugen, ist für eine erfahrene Fachkraft unter Umständen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf entscheidend.

Definieren Sie Ihre Arbeitgebermarke

Formulieren Sie knackig und überzeugend, was Sie als Arbeitgeber ausmacht und welche Vorteile Sie zu bieten haben. Orientieren können Sie sich hier an den Punkten, die einen Arbeitgeber attraktiv machen (Link Arbeitgeberattraktivität). Die klare Kommunikation der folgenden Aspekte ist hier besonders wichtig:

  • Transparente Unternehmenskultur und –werte (Wertschätzung, Kommunikation, gute Führung…)
  • Attraktive Arbeitsbedingungen (Vergütung, Benefits, Gesundheitsförderung, Betriebsklima…)
  • Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten (Weiterbildung, Aufstiegsmöglichkeiten…)

Weitere Informationen und Impulse zum Aufbau einer Arbeitgebermarke sowie Checklisten und einen Selbsttest finden Sie hier >> 

Erarbeiten Sie eine Stellenanzeige, die zugleich eine Werbebotschaft ist.

Formulieren Sie ein Stellenangebot, das die Aufmerksamkeit erregt. Neben einer klaren Formulierung der Anforderungen und Aufgaben ist auch hier wichtig, Ihre Arbeitgebervorteile zu zeigen.

Ein möglicher Aufbau der Stellenanzeige könnte sein:

  • „Wir sind…“ – eine kurze Selbstdarstellung – kurz, knackig und überzeugend
  • „Wir suchen…“ – Die Stellenbezeichnung und Hauptaufgaben – auch hier kurz und bündig
  • „Wir wünschen uns…“ – Ihre Anforderungen an den Bewerber – auf die wesentlichen Anforderungen konzentrieren
  • „Wir bieten…“ – Ihr Angebot, Ihre Benefits, Aussagen zur Unternehmenskultur
  • „Wir bitten um…“ – Angaben zum Bewerbungsverfahren – transparent und unkompliziert für den Bewerber

Auch die Optik ist entscheidend: Zeigen sie ruhig Menschen – vielleicht sogar echte Kollegen aus Ihrem Team. Mehr Informationen zum Aufbau einer Stellenanzeige, zum allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz das es zu berücksichtigen gilt finden Sie in dieser Checkliste >>

Rekrutierungskanäle

Sie wissen, wie Sie sich als Arbeitgeber positionieren möchten und haben ein überzeugendes Stellenangebot formuliert? Dann geht es darum, diese Botschaft möglichste weitreichend über die passenden Kanäle zu kommunizieren. Hier im Überblick die wichtigsten Rekrutierungskanäle, die Sie nutzen können:

Unternehmenswebsite

Einer der wichtigsten Online-Kanäle ist Ihre Unternehmenswebsite. Werden Bewerber*innen auf Sie aufmerksam z.B. über eine Stellenanzeige in einer Jobbörse, über Social Media oder auf einer Messe, geht der erste Blick häufig auf Ihre Website. Und hier sollten Sie überzeugen. Sie können neben den wichtigsten Informationen zu den ausgeschriebenen Stellen Ihren Betrieb als attraktiven Arbeitgeber präsentieren. Erlauben Sie Bewerber*innen einen authentischen Einblick in Ihren Betrieb, z.B. durch Fotos, Videos oder O-Tönen von Ihren Mitarbeiter*innen.     

Online-Jobbörse

Das deutschlandweit größte Onlineportal ist die Jobbörse der Arbeitsagentur. Hier können Sie sich als Arbeitgeber registrieren, Ihre offenen Stellen veröffentlichen und nach geeigneten Profilen im Bewerberpool recherchieren. Die Jobbörse finden Sie hier >>. Nutzen Sie das Potenzial, das Ihnen die Jobbörse bietet, wir unterstützen Sie gerne.

Aktuell gibt es bundesweit ca. 1600 Jobbörsen, zu den bekanntesten zählen neben der Jobbörse der Arbeitsagentur Stepstone, indeed, Google for Jobs aber z.B. auch Ebay-Kleinanzeigen. Kriterien für die Auswahl von Jobbörsen können Bekanntheitsgrad bei Bewerbern, die Ausrichtung auf bestimmte Branchen und Benutzerfreundlichkeit sein. Einen Überblick über die verschiedenen Jobbörsen und Bewertungen finden Sie hier >>

Soziale Medien und Netzwerke

Social Media Plattformen wie Facebook, Instagram, TikTok, LinkedIn und branchenspezifische Plattformen bieten Ihnen die Möglichkeit, direkt in Kontakt mit Bewerber*innen und Kandidat*innen zu treten, die nicht aktiv auf der Jobsuche sind.Sie können einerseits Ihre offenen Stellen über diese Kanäle breitflächig veröffentlichen und mit interessanten Einblicken in Ihren Betrieb auf sich als Arbeitgeber aufmerksam machen. Weitere Informationen, wie Sie Social Media für Ihr Recruiting nutzen können, finden Sie hier >>

Mitarbeiterempfehlung/persönliche Kontakte und Netzwerke

Über die Hälfte aller Stellen werden in kleinen und mittleren Betrieben über diesen Weg besetzt, nutzen Sie die Möglichkeit. Informieren Sie Ihre Mitarbeiter*innen, Lieferanten, Kunden und Freunde über offene Stellen in Ihrem Betrieb. Viele Unternehmen haben Mitarbeiterempfehlungsprogramme eingeführt und honorieren die erfolgreicher Vermittlung eines neuen Kollegen nach bestandener Probezeit.

Der Mix macht`s

Häufig führt ein guter Mix aus verschiedenen Rekrutierungskanälen zum Erfolg. Zusätzlich können für Sie ev. auch die folgenden Kanäle interessant sein:

  • Printanzeigen in Tageszeitungen, Wochenblättern oder Fachzeitschriften
  • Betriebsbesichtigung/Tag der offenen Tür
  • Praktika
  • Aushänge/Plakate/Aufkleber
  • Zusammenarbeit mit Schulen
  • Vernetzung mit anderen Betrieben
  • Besuch von Messen oder Jobbörsen

Onboarding

Der erste Eindruck zählt, heißt es immer so schön. Und das gilt natürlich auch für den ersten Arbeitstag. Bereiten Sie Ihrem neuen Teammitglied einen herzlichen Empfang. Ein gelungenes Onboarding erleichtert ihm einen erfolgreichen Einstieg und davon profitieren auch Sie als Arbeitgeber.

Hier ein paar Tipps für ein gutes Onboarding:

  • Wenn der Einstellungsprozess schon ein paar Tage zurückliegt, nehmen Sie ruhig noch einmal Kontakt auf. Einige Betriebe laden Ihre neuen Mitarbeiter auch schon zu geplanten Firmenevents oder Feiern ein. Eine E-Mail mit den Informationen, wann und wo der neue Mitarbeiter am ersten Tag begrüßt wird und wer sein Ansprechpartner sein wird, verringert Nervosität und gibt Sicherheit – beiden Seiten
  • Eine herzliche Begrüßung sowie ein gut vorbereiteter Arbeitsplatz sind professionell und machen das Ankommen einfacher. Mit einem individuellen Einarbeitungsplan und einem Rundgang durch den Betrieb, um die neuen Kolleg*innen kennenzulernen, holen Sie Ihre neuen Mitarbeiter gut an Bord.
  • Bieten Sie regelmäßige Feedback-Gespräche in der Probezeit an. Hier können offene Fragen geklärt werden, Sie zeigen Wertschätzung und erkennen, ob der oder die „Neue“ sich schon gut einarbeiten konnte oder ob noch etwas gebraucht wird.
  • Laden Sie gegen Ende der Probezeit zum Gespräch ein, um gemeinsam eine erste Bilanz ziehen zu können, wie Ihr neuer Mitarbeiter fachlich und sozial gut angekommen ist. Allerspätestens hier sollten Sie signalisieren, dass die Probezeit bestanden ist und Sie sich auf die weitere Zusammenarbeit freuen. Dieses Signal können Sie Ihrem Mitarbeiter auch schon früher geben, das schafft Sicherheit und zeigt Ihr ernsthaftes Interesse an einer langfristigen Zusammenarbeit.

Eine Checkliste mit Tipps für ein erfolgreiches Onboarding finden sie hier >>